Pferd und Reiter beim Springreiten

Beim Springreiten geht es darum, einen Parcours aus Sprüngen und Hindernissen möglichst stilistisch, schnell und dabei fehlerfrei zu überwinden.
Abhängig vom Schwierigkeitsgrad des Parcours variiert die Anzahl, Art und Höhe der Hindernisse. Damit der Reiter mit seinem Pferd einzelne Hindernisse oder sogar einen ganzen Parcours überwinden kann, braucht es großes Vertrauen zwischen Pferd und Reiter sowie eine solide Grundausbildung beider.

Vertrauen ist im Springreiten eine elementare Voraussetzung. Erst wenn der Reiter das Vertrauen seines Pferdes genießen, das Pferd richtig kontrollieren und steuern kann, ist es möglich, Sprünge erfolgreich und vor allem sicher zu überwinden.
Dabei ist vollkommen unerheblich, ob es sich um ein Cavaletti oder einen Oxer handelt.
Um sein Pferd richtig zu steuern, ist eine Ausbildung in den Dressurgrundlagen unbedingt erforderlich. Man sieht jedoch immer wieder Springreiter und -pferde, die nicht über die notwendigen dressurmäßigen Grundlagen verfügen.
Diese gute dressurmäßige Ausbildung des Pferdes und besonders des Reiters ist aus folgenden Gründen wichtig.

Die Rittigkeit wird gefördert, Pferd und Reiter können somit sicherer und vor allem kontrollierter durch einen Springparcours kommen. Der Reiter muss für sein Pferd beim Springreiten oft in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen und das Pferd muss diese Entscheidungen des Reiters sofort umsetzen. Sei es zum Beispiel darum, die Galoppsprünge zu vergrößern oder zu verkleinern, um eine ideale Absprungdistanz für den Sprung zu haben oder zum Beispiel bei einem Zeitspringen eng wenden und dabei voll und ganz in der Balance bleiben.

Das funktioniert nur, wenn das Pferd auf die Reiterhilfen reagiert und eine feine Anlehnung sucht. Es muss volles Vertrauen in die Entscheidungen des Reiters haben und ihm folgen.
Die Dressurarbeit schützt das Pferd auch vor Verletzungen und ist eine wichtige Voraussetzung für die allgemeine Gesunderhaltung des Pferdes. Ein Pferd kann nicht auf die körperlichen Herausforderungen beim Springreiten reagieren, wenn es steif und unbeweglich im Rücken und restlichen Körper ist? Es ist somit nicht in der Lage, die Last, die bei jedem Sprung auf die Beine und den Rücken einwirkt, ausgleichen. Der Reiter tut somit nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch dem Pferd etwas Gutes. Und es macht auch einem durchlässigen und gymnastizierten Pferd mehr Spaß.

Warum das Cavaletti bei der täglichen Arbeit helfen kann.

Besonders für unerfahrene Reiter und Pferde sind Cavaletti eine gute Möglichkeit, eine solide Vertrauensbasis zueinander zu schaffen. Der Wechsel zwischen zulegen und einfangen sollte flüssig und einwandfrei funktionieren. Dazu werden zwei Cavaletti abwechselnd mit je mehr oder weniger Galoppsprüngen dazwischen überwunden.

Man kann auch mit Stangenarbeit das Pferd gymnastizieren

Durch einen richtigen und durchdachten Aufbau der Stangen kann das Vertrauen des Pferdes im Umgang mit den Stangen fördern werden. Das Pferd steigert hierdurch die Losgelassenheit, den Takt und die Kraft und lernen somit noch besser an das Gebiss heranzutreten. Die Abstände sollten dabei an die Gangart, in der die Stangen überwunden werden sollen, angepasst werden.

Richtwerte stellen die folgenden Abstände dar. Wichtig, es muss jedoch an den individuellen Bewegungsablauf des Pferdes angepasst sein.
Abstände:

  1. Schritt: 80 – 90 cm
  2. Trab: 1,20 – 1,40 m
  3. Galopp: 2,50 – 3,00 m

Springreiterprüfungen als Sport

Im Springreiten unterscheidet man drei Prüfungsformen: Springpferdeprüfung, Stilspringprüfung und Springprüfung.
Beim Stilspringen achten die Richter in erster Linie auf den Reiter und seine Einwirkung auf das Pferd. Kriterien für die Bewertung des Stils sind dabei der Sitz des Reiters, die Einwirkung des Reiters und die Gleichmäßigkeit des Rittes.
Alle weiteren Springprüfungen können nach verschiedenen Richtverfahren ausgetragen werden. Hierbei richtet sich das Ergebnis je nach Ausschreibung nach Hindernisfehlern, der gebrauchten Zeit oder einer Kombination aus beidem. Die meisten Springprüfungen werden nach Fehlern und der gebrauchten Zeit entschieden.
In allen drei Prüfungsformen des Springreitens wird der Schwierigkeitsgrad des Parcours nach der Linienführung des Parcours, der Höhe und Art der Sprünge sowie der Anzahl der Sprünge bewertet.