Pferd und Reiter beim Dressurreiten

Der Gipfel des Dressurreitens ist genau dann erreicht, wenn Pferd und Reiter scheinbar zu einem Ganzen verschmelzen und sich wie ein eingespieltes Tanzpaar über das Viereck bewegen.

Das Ziel im Dressurreiten ist die Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Es geht nicht um das Absolvieren und Präsentieren von Lektionen. Das Ziel der jeweiligen Übungen ist, das Pferd gymnastisch auszubilden und es zu erziehen. Dieses wird erreicht, indem der Reiter, sein Pferd gehorsam auf seine sensibel eingesetzten Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen trainiert. Durch Dressurreiten wird zudem die Leistungsfähigkeit des Pferdes gesteigert, was der Gesunderhaltung des Pferdes dient, durch das Training werden die Kräfte des Pferdes gestärkt und seine Glieder gelenkig gemacht.

Dressurreiten ist die Grundlage für alle weiteren reit sportlichen Disziplinen, auf die man sich spezialisiert. Egal ob Wanderreiten, Springreiten etc.  Basis bietet ein ausbalancierter Sitz auf dem Pferd.

Dressurreiten entstand, dass man sich damit beschäftigte, wie man Pferde am besten und effizientesten ausbilden kann und legte dabei besonderen Wert auf die dauerhafte Gesunderhaltung des Pferdes.
Die Lektionen und Übungen sind somit speziell für das Pferd entwickelt worden.

Am meisten verbessern kann man die Gangart Trab. Einen hervorragenden Trab erreicht man, indem man die Rücken- und Hinterhand Muskeln des Pferdes trainiert und stärkt, die Durchlässigkeit fördert und auf mehr Versammlung hinarbeitet.

Die Pflicht eines jeden Reiters sollte sein, das Pferd dressurmäßig grundlegend auszubilden, um dadurch eine gute Gymnastizierung des Pferdes zu erreichen. Dafür muss er jedoch die dressurmäßigen Grundübungen zu kennen und die Zusammenhänge verstehen sowie sich regelmäßig selbst zu hinterfragen und weiterzubilden.

Die von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung entwickelte Ausbildungsskala ist der bekannteste Leitfaden in der Dressurausbildung. Diese Skala beinhaltet die Zusammenstellung der Grundeigenschaften des gerittenen Pferdes. Sie beinhaltet: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung und Versammlung. Ziel ist dabei immer, die Durchlässigkeit zu steigern.

Die sechs Punkte der Skala

  1. Takt: Gleichmaß aller Schritte, Tritte und Sprünge
  2. Losgelassenheit: Lockeres An- und Entspannen der Muskulatur,
    bei innerer Gelassenheit
  3. Anlehnung: Stete, weich federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul
  4. Schwung: Übertragung des energischen Impulses aus der Hinterhand
    über den schwingenden Rücken auf die Gesamt-Vorwärts-Bewegung
  5. Geraderichtung: Gleichmäßiges Gymnastizieren beider Körperhälften
    zum Ausgleichen der natürlichen Schiefe
  6. Versammlung: Leichtfüßiges Ausbalancieren auf kleinerer Grundfläche, mit energisch herangeschlossenen Hinterbeinen in selbst getragener Haltung

Jedes Reitpferd durchläuft normalerweise die Ausbildung in drei Phasen:

  1. Gewöhnungsphase
  2. Entwicklung der Schubkraft
  3. Entwicklung der Tragkraft.

Diese Phasen bauen aufeinander auf. Es empfiehlt sich daher, die Reihenfolge der einzelnen Punkte der Ausbildung einzuhalten. Denn ohne Takt, Anlehnung und Losgelassenheit kann die Tragkraft nicht erreicht werden.
Bei der Ausbildung eines Pferdes ist es wichtig, dass die einzelnen Punkte ineinander übergreifen und voneinander abhängen.

Welche Ausrüstung wird benötigt?

In der Regel kommen beim Dressurreiten ein Dressursattel und eine s.g. englische Trense zum Einsatz.

Auf die folgenden Punkte sollte jeder Reite besonders Wert legen::

  • Korrekt sitzender Kopfschutz (Reithelm oder Reitkappe)
  • Jacke, Pullover oder Weste
  • Sicherheitsweste oder Airbag-Weste
  • Reithose mit Protektoren
  • Reitschuhe oder Reitstiefel
  • Spezielle Handschuhe
  • Protektoren für den Rücken
  • Gerte und Sporen

Welche Ausrüstung bei Dressur Wettbewerben?


Bei Dressur-Wettbewerben beziehungsweise Prüfungen muss die Ausrüstung
von Pferd und Reiter einem Reglement entsprechen.

  • Der Dressursattel ermöglicht einen engen Kontakt des Reiterschenkels zum Pferdekörper.
  • Die Zäumung ist meist Kandare (Übertragung Zügelhilfen auf Unterkiefer und Genick) mit Unterlegtrense (mildert Wirkung der Kandare).
  • Trensenzügel und Kandaren Zügel ermöglichen die Übermittlung fein abgestimmter Hilfen von der Reiterhand zum Pferdemaul.
  • Schutzgamaschen für das Pferd sind verboten
  • Der Einsatz der Dressurgerte ist verboten
  • Sporen sind erlaubt, die Länge des Sporendorns darf maximal 3,5 Zentimeter betragen.
  • Sporen ohne Dorn sind ebenfalls erlaubt.

Auch die Kleidung der Reiter*innen ist genau vorgeschrieben und besteht aus

  • einer dunklen Reitjacke oder Uniformjacke; bei Leistungsprüfungen wie Prix, Sankt Georges einem schwarzen oder dunkelblauen Frack
  • einer weißen Reithose
  • einem weißen Hemd
  • Plastron oder Krawatte
  • schwarzen Reitstiefeln
  • weißen Reithandschuhen
  • einer Kopfbedeckung: Zylinder, Melone oder Uniformhut